Magento gehört zu den vermeintlich beliebtesten Shopsystemen auf dem deutschen Markt. Dabei sind die tatsächlichen Installationszahlen gar nicht so wirklich hoch. Agenturen lieben Magento wegen der systemeigenen Komplexität und der damit verbundenen notwendigen hohen Kundenbindung.
Gleiches gilt übrigens für typo3-Agenturen. Auch typo3 bringt als Content-Manegement-System (CMS) ein mächtiges und komplexes System mit sich, bei dem die meisten Anwender beim Einstieg einfach überfordert sind. So ist es nicht überraschend, dass Agenturen und Internet-Dienstleister, die hohe Kundenbindungen suchen, häufig typo3 und Magento als einzige Systeme in dieser Kombination anbieten und kein KnowHow in wirklich nutzerfreundlichen CMS- und Shopsystemen vorhalten.
Magento schwächelte schon vor dem Erwerb durch eBay auf dem deutschen Markt erheblich. Die Entwickler haben schlicht den Zug verpasst, ein leichtes und nutzerfreundliches eCommerce-Framework mit guter Performance und rechtlichen Module für den deutschen Markt – dem Boom-Land für eCommerce schlechthin – bereitzustellen. Stattdessen kränkelt Magento bei schlechter Performance und permanenten Systemproblemen sowie wenig eindeutigen Fehlermeldungen vor sich hin.
Der Kauf durch eBay hatte damals bereits viele Shopnutzer verschreckt. Aus alter Erfahrung weiss man, dass solche Systeme im Verbund mit Grosskonzernen zumindest für kleine Unternehmen dann meistens sehr uninteressant werden. Das hat sich nun bestätigt. Magento ist wenig innovativ und der Administrationsbereich weisst erschreckende Schwachstellen auf.
eBay hat sich nicht positiv bei Magento eingebracht
eBay hat offenbar begriffen, dass es weder von Magento profitiert und nützlich für das Gesamtsystem ist und trennt sich nun von Magento. Was kommen wird, weiss niemand. Erfahrungsgemäß kommt nichts gutes mehr, wenn ein Grosskonzern sich von einem solchen Projekt trennt.
In der Beratung empfehlen wir seit vielen Jahren den Einsatz von Magento stark zu überdenken und auch Alternativsysteme, die wesentlich nutzerfreundlicher und performanter sind – insbesondere bei kleinen und mittleren Projekten – in die Systementscheidungen miteinzubeziehen. Offenbar lagen wir damit gar nicht so verkehrt. Auf die Magento-Nutzer kommt nun eine lange Zeit der Unsicherheit zu.
Nachtrag 18.07.2015
Wie heute bekannt wird, wurde Magento für 925 Mio. Dollar an ein Private-Equity-Konsortium verkauft. Der Unternehmensverbund ist in Deutschland als „Heuschrecke“ bekannt. Kompetenz im Bereich eCommerce-Entwicklung weisst dieses Unternehmen nicht auf. In Fachkreisen bestätigen sich nun die größten Befürchtungen, dass eben Magento zum Spielball von Investoren wird und mehr oder weniger die Zerschlagung des Unternehmens und damit das Ende der Entwicklung Magento droht.
Mein Rat
Sollten Sie aktuell einen Relaunch Ihres Shopsystems planen oder ein neues Shopsystem aufsetzen wollen, überlegen Sie es sich gut, ob Magento wirklich die richtige Wahl ist. Es gibt eine Vielzahl von Shopsystemen auf dem deutschen Markt, die nicht ur-alte Kinderkrankheiten mit sich herumschleppen und die zudem sehr nutzerfreundlich sind. Gerne beraten wir Sie dazu.
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