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Warum ein Online-Shop im stationären Einzelhandel zwingend notwendig ist

16. Februar 2018
Wir erklären dem letzten Skeptiker des Online-Handels, warum es absolut zwingend heute ist, einen Online-Shop zu betreiben. Selbst, wenn man sich seit Jahren dem Thema verweigert, der Online-Shop hat nicht nur wirtschaftliche Vorteile, er hat auch andere wichtige Funktionen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Hört man sich im stationären Einhandel dort um, wo bisher kein Online-Shop im Einsatz ist, erhält man als eCommerce-Dienstleister oft sehr merkwürdige Einsichten in die Offline-Welt der Händler. Im Kern ist es die Angst, die gerade die kleinen Einzelhändler davon abhält, im Online-Handel aktiv zu werden. Eine Webseite haben alle irgendwie, irgendwo, das Gefühl, dass diese richtig läuft hat fast keiner. Noch größer ist die Angst vor dem eigenen Online-Shop.

Wir haben einmal in verschiedenen Abschnitten die häufigsten Argumente für und gegen den Online-Shop zusammengefasst. Sie können einfach dort lesen, wo Ihnen ein Argument bekannt vorkommt.

Contra: Der Online-Shop lohnt sich nicht mehr

Eines der beliebtesten Argumente, warum man keinen Online-Shop betreibt, ist, dass sich das nicht lohnen würde oder nicht mehr lohnen würde. Erstaunlicherweise meistens von Einzelhändlern, die selbst noch nie einen eigenen erfolgreichen Online-Shop betrieben haben.

Mein Rat dazu: Sprecht einfach mal mit einem Profi. Lasst Euch erklären, warum Online-Shops scheitern, warum Online-Shops nicht erfolgreich sind, anstatt immer nur zu vermuten oder über Dritte nicht verifizierten Quellen Erkenntnisse zu ziehen.

Der Online-Handel unterscheidet sich im Kern nicht viel vom stationären Einzelhandel. Läuft das lokale Geschäft schon nicht, dann kann es eine Lösung sein, einen Online-Shop zu betreiben. Meistens jedoch wird man dort auch scheitern, weil man die handwerklichen Grundzüge von Unternehmertum und Marketing nicht beherrscht. Dann heisst es zurück in die Lernphase.

Zudem wird neben dem weltweiten Markt und dem damit verbundenen Zusatz-Umsatz die lokale Welt rund um den stationären Einzelhandel zunehmend digital. Wer lokal nicht im Internet sichtbar ist, ist es als Einzelhandelsgeschäft in der Stadt bald gar nicht. Dann stellt sich im Ergebnis eher die Frage: Lohnt sich das Ladengeschäft überhaupt noch. Wer so denkt, sollte insgesamt sein Geschäftsmodell prüfen, denn die Menschen werden immer einkaufen. Die Frage ist nur, wie.

Contra: Der Online-Shop ist teuer

Im Vergleich zu einer Modernisierung oder Erstausstattung eines stationären Einzelhandels ist der Online-Shop heute nach wie vor nahzu ein Schnapper. ABER: Auch hier gilt, wer mit Ikea-Möbeln den Laden einrichtet – im Online-Shop ist es meistens das Standard-Template – schafft weder ein Einkaufserlebnis noch unterscheidet sich von den Mitbewerbern. Deswegen ist ein Mindestmaß an Investition notwendig.

Im stationären Einzelhandel ist ein handwerklich gut gemachter Online-Shop durchaus für einen mittleren 4-stelligen Betrag umzusetzen inkl. Warenwirtschaftsanbindung und denkt immer daran: Er arbeitet auch 7 Tage die Woche und 24 Stunden am Tag für Euch, er kennt keinen Ladenschluß und keine Feiertage. Er ist Euer bester und loyalster Mitarbeiter.

Contra: Wir haben keine Zeit für einen Online-Shop

Wer keine Zeit für die Pflege eines Online-Shops hat, ist vermutlich mit seinem Ladengeschäft dermassen gut beschäftigt, dass vielleicht ein Online-Shop ohne das Einstellen neuer Mitarbeiter auch gar nicht betrieben werden kann. Ist aber der Umsatz im Ladengeschäft so mies, dass man dort alle Hände voll zu tun hat, wird es Zeit für eine professionelle Beratung, um die Kapazitäten richtig einzuteilen und alles einmal neu zu ordnen. Dafür sind wir da.

Ein Online-Shop wird wie ein Ladengeschäft geführt und gepflegt mit einem zentralen Unterschied: Die technischen Massnahmen sollte ein professioneller Dienstleister umsetzen. Der Shopbetreiber kümmert sich nur und ausschliesslich um die Inhaltspflege und die Kundenbetreuung. Beschäftigt sich der Ladeninhaber auch mit der Shop-Technik, laufen in der Regel ganz wesentliche Dinge schief. Noch schlimmer wird es, wenn im Ladengeschäft und im Online-Geschäft unterschiedliche Daten gepflegt werden und keine zentrale Datenbasis vorhanden ist. Dann wird es noch dringender Zeit für ein Gespräch.

Contra: Lokale Online-Marktplätze und Online-Shops bringen nichts

Dieses Argument wird häufig von halb-seidenen Studien gestützt (z. B. einer Studie der Hochschule Koblenz von Studierenden, veröffentlicht im Harvard Business Manager aus 2017), die meistens von klassischen Werbeagenturen in Auftrag gegeben worden sind, um ihre nicht-digitalen Werbeanteile und Dienstleistungen zu sichern. Auch Zeitungs-Verlage bedienen sich gerne dieser Behauptung, da die lukrativen Werbekunden zunehmend ins Internet abwandern. Dabei ist es grosser Unsinn, zu behaupten, dass ein Online-Marktplatz oder ein Online-Shop per se nicht bringen würde. Genau das Gegenteil ist der Fall, wenn man es richtig macht.

Die Vorteile der lokalen Online-Marktplätze liegen nicht nur am direkten Angebot an die angesprochene Zielgruppe, sondern eben auch darin, dass der Einzelhändler gezwungen wird, Prozesse zu optimieren, Prozesse zu digitalisieren und sich insgesamt zu modernisieren.

Es gibt einen direkten und einen indirekten Nutzen. Insgesamt geht es um Sichtbarkeit. Gerade der indirekte Nutzen ist nur schwer messbar und wird auch meistens nicht gemessen. Dabei sind wir derzeit in der Phase, wo es genau darauf ankommt. Es geht also nicht um die Frage, ob ich einen wesentlichen Mehrumsatz über einen Online-Shop oder einen lokalen Online-Marktplatz erziele, sondern vielmehr um Sichtbarkeit bei der Zielgruppe und den Ausbau der eigenen Positionen im Rahmen der Digitalisierungsmassnahmen.

Erst der 2. Schritt ist die Messung des direkten Nutzens. Ich stelle aber die steile These auf, dass in 2018 die meisten lokalen Online-Marktplätze noch gar nicht in der Situation sind, seriös den direkten Nutzen zu messen, da die Aufbauphasen und Ausbauphasen noch gar nicht abgeschlossen sind. Genau so wenig gibt es in 2018 aktuell ausreichende Kenntnisse darüber, wie man den wesentlichen indirekten Nutzen eines Online-Shops oder eines Online-Marktplatzes in Bezug auf den stationären Einzelhandel wirklich solide messen kann. Hier gibt es meistens viele Vermutungen, die jedoch eher emotionsgetrieben sind, denn auf wirklichen Zahlen beruhen.

Der Einzelhandel wird sich mit dem Kaufverhalten der Bürger verändern und das ist das wichtigste und ausschliesslichste Argument, genau im Auge zu behalten, was digital passiert und hier den technologischen Anschluss nicht zu verpassen und d. h. im Kern, konkret an der eigenen Digitalisierung zu arbeiten. Jetzt. Sofort.

Contra: Online-Shops zerstören unsere Innenstädte

Das Klagelied der Einzelhändler ohne Online-Shops ist gross und sie bedienen sich gerne des scheinbar wichtigsten Arguments: Der Online-Handel zerstört die Innenstädte. Dieses populäre Halbwissen ist leider sehr verbreitet und wird häufig noch von den lokalen Tageszeitungen, Wirtschaftsförderern und Bürgermeistern nachgebrabbelt, weil es so beliebt ist. Richtig müßte es heissen: Der stationäre Einzelhändler, der keinen Online-Shop betreibt, treibt seine Kunden gezielt aus der Stadt und zerstört damit unsere Innenstadt.

Man könnte auch einfach behaupten: Der technische Fortschritt zerstört unsere Innenstädte. Ähnliches hat man bei den ersten Autos, als diese auf die Pferdedroschken trafen, auch gemeint. Richtig ist eher, der Einzelhandel verändert sich, weil das Kaufverhalten sich ändert, und der Einzelhändler, der sich nicht auch verändert – und dabei ist nicht sein Wesen gemeint, wie man oft in der Diskussion hört, sondern sein Einsatz von Hilfsmitteln – schadet er Attraktivität der Innenstadt. Wir wollen alle Online-Händler mit Charakter, genauso wie wir Online-Shops haben wollen mit Unterscheidbarkeit und Charakter.

Wir wollen, dass die Bürger lokal einkaufen – lokal im Internet – lokal im stationären Einzelhandel. Und gleichzeitig sollen die Händler, für die es geeignet ist, ihre guten Artikel auch anderen zur Verfügung stellen können, die eben nicht lokal einkaufen können und von der Kleinstadt Celle noch nie etwas gehört haben. Das gehört in diese moderen Welt und wir leben dies heute ganz selbstverständlich, wie eben auch der Schüleraustausch unserer Kinder mit Partnerstädten seit Jahrzehnten international ganz selbstverständlich stattfindet.

Pro: Die eigene Markenführung nicht Amazon überlassen

Wer nur bei Amazon handelt oder meint, am Ende würde nur Amazon übrig bleiben, hat nicht verstanden, warum Einzelhändler heute Online-Shops betreiben. Natürlich ist Amazon in der Reichweite und Sichtbarkeit stark, aber eben weder lokal noch im konkreten Bezug auf Ihre eigene Marke. Nur, wenn der Einzelhändler nichts tut für die Markenpflege oder eben diese komplett Amazon überläßt, wird der Nutzer dies auch so wahrnehmen bzw. eben den lokalen Einzelhändler übersehen.

Die eigene Marke als Ladengeschäft, Produktinhaber oder insgesamt als Geschäftmodell muss gepflegt werden und digital sichtbar sein. Wer darauf verzichtet, macht Amazon stark. Gerade die stationären Händler, die vollständig auf Online-Shops verzichten, verzichtet nicht nur auf die digitale Zielgruppe – von der jeder Einzelhändler unkritisch heute einen hohen Anteil hat – sondern übergibt sein Unternehmensziel letztendlich direkt an Amazon und andere grosse Internet-Player.

Der eigene Online-Shop sichert die eigene Marke, macht den Einzelhändler zum Markenführer und reduziert die Marktmarkt von Amazon über den eigenen Kunden.

Pro: Online-Shops sind frauen- und familienfreundlich

Neue Arbeitszeitmodell, Teilzeitarbeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gleitzeit, Homeoffice – das sind alles Schlagwort der modernen Arbeitswelt. Im klassischen Offline-Business sind es oft leere Worthülsen. In der Online-Welt ist das Realität und konkret schnell umsetzbar. Der Online-Shop ist familienfreundlich und kann entgegen vieler populistischer Statements von nicht digitalisierten Einzelhändlern eben durchaus der Frau oder dem Mann mehr Zeit für die Familie geben und dabei noch die Reitstunden eines kleinen Mädchens bezahlen.

Der Online-Shop stärkt die Position der Frau oder auch eines allein-erziehenden Mannes. Er fördert moderne Rollenbilder und ermöglicht es, Lebens- und Arbeitsmodelle umzusetzen, die im klassischen stationären Einzelhandel oft kaum möglich wären und schafft mehr Zeit für die Familie.

Pro: Die Welt wird mobil, der Online-Shop ist es

Das smartphone verändert seit Jahren die Welt und das Verhalten der Menschen. Man kann das mögen oder auch nicht, fest steht in jedem Fall, die Menschen greifen zunehmend mobil, überall und immer auf Inhalte zu. So verändert sich auch das Einkaufsverhalten. Auch das kann man mögen oder auch nicht. Wer jedoch meint, dass das irgendwie aufzuhalten wäre, der hat auch geglaubt, dass das Auto sich nicht durchsetzen wird.

Quelle: https://de.statista.com

Die Digitalisierung bringt den Menschen Vorteile und sie werden diese nutzen, völlig egal, ob Sie als Einzelhändler einen Online-Shop betreiben oder nicht. Die Marktgesetze sind knall hart. Vor 10 Jahren hiess, wer keine Webseite hat, findet bald nicht mehr statt. Heute heisst es, wer keine mobile Ansicht seiner Webseite hat, findet nicht mehr statt. Alles wird heute auf dem smartphone gesucht und wer dort in den Ergebnissen keine Rolle spielt, wer in den modernen Autos digital nicht im Routenplaner auffindbar ist, findet nicht mehr statt.

Alexa und andere Sprachassistenten stehen in den Startlöchern, den Menschen das Leben noch einfacher zu machen. Das kann man mögen oder auch nicht. Es wird in Haushalten einziehen und üblich werden. Den Fortschritt hält weder Ochs noch Esel auf. Wer sich dagegen stellt, kann eine Nische gefunden haben. Die breite Masse der Einzelhändler, die sich dagegen stellt, wird einfach nicht mehr wahrgenommen werden und können ggf. in der Nische überleben oder eben auch nicht. Sie werden für den Markt keine wesentliche Bedeutung mehr haben.

Wir nehmen dem Einzelhandel die Angst

Wir sind die Kümmerer. Dort, wo IHK und Wirtschaftsförderung die Einzelhändler alleine stehen lassen und nur mit leeren Worthülsen versorgen, machen wir es konkret. Wir optimieren Prozesse, digitalisieren Geschäfte und bauen unverwechselbare Online-Shops, die den stationären Einzelhandel fördern.

Die digitale Disruption ist in vollem Gange. Wer sich heute nicht bewegt, ist der Dinosaurier von morgen.

Wir kennen die Sorgen der Einzelhändler besser als viele andere, weil wir mittendrin sind. Jeden Tag arbeiten wir mit und im Einzelhandel, retten erfolglose Shops, prüfen Geschäftsmodelle und ihre Prozesse und arbeiten an zukünftigen Online-Marktplätzen.

Wir lieben inhabergeführte kleinteilige Geschäfte, die eine Marke an sich sind, und wir wollen, dass diese erhalten bleiben und dass das kleine Mädchen seine Reitstunden mit Mamas Einnahmen aus der Boutique bezahlt bekommt. Dafür stehen wir mit Leidenschaft und wir wollen Dich dahin mitnehmen.

SchlagworteEinzelhandelLokale Online-MarktplätzeOnline-HandelSterben der Innenstädte

Ãœber Immo W. Fietz

Immo W. Fietz, Jahrgang 1970, ist gelernter Programmierer, studierter Jurist und Betriebswirt sowie Sachverständiger für Neue Medien. Hier schreibt er als leidenschaftlicher eCommerce-Spezialist der ersten Stunde über tägliche Probleme im Online-Handel und der Verknüpfung von stationärem Handel mit dem Internet, lokale Marktplätze, Stadtentwicklung in der Digitalisierung und politische Rahmenbedingungen des eCommerce.

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